Dies ist Teil 2 unserer Serie über Gamingbars in Deutschland. In Teil 1 haben wir uns der Frage gewidmet, warum es in Deutschland vergleichsweise wenig Gamingbars gibt, in Teil 2 reden wir über die zwei ältesten und größten Bars in Deutschland zum Thema Gaming. Falls ihr Teil 1 noch lesen wollt findet ihr ihn hier.

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Interface Bar (Berlin)

Das Interface war Deutschlands erste Esports Bar. Sie öffnete einige Monate früher als das damalige Meltdown in Berlin.

Die Preise sind der Wahnsinn. Die 0,33l Flasche Schultheiss – ein Berliner Pils – kostet 2 Euro. Das zahle ich in Köln zum Teil am Kiosk. Ich habe absolut keine Ahnung, wie man mit solchen Preisen Geld verdienen soll aber scheinbar geht das…irgendwie. Die Cocktails sind etwas teurer und nicht mehr so weit weg von z.B. den Preisen bei uns aber immer noch günstiger.

Witzig ist das Longdrink-Würfeln: man bekommt ein paar Würfel und erwürfelt sich so random den Alkohol (Wodka, Rum, Gin, etc), den Saft und den Sirup die zusammengemischt werden. Angeblich kämen dabei selten richtig schlimme und erstaunlich oft überraschend gute Kombos heraus.
Zudem gibt es keine Deckel sondern nur „prepaid Deckel“ – das heißt man bezahlt z.B. 50€ und kann dann über die nächsten Besuche davon trinken bis der Deckel leer ist. So vermeidet man unbezahlte Deckel – ein Problem das wir im Meltdown zum Beispiel regelmäßig haben…

Was mir nicht so gefallen hat:
Der Fokus auf „Gaming“ und Esports ist nicht so ersichtlich. Fernseher für Streams gibt es kaum, Konsolen waren irgendwo versteckt und ganz weit im hinteren Bereich standen zwei PCs an kleinen Tischen. Der Fokus scheint hier klar mehr auf dem Treffen mit Gleichgesinnten als am Zocken vor Ort zu liegen. Es gibt jederzeit eine große Brettspielauswahl, was nur leider so wirkt als wären Brettspiele gesellschaftlicher als eben z.B. eine Runde Mario Kart.
Zudem bin ich zwar wahrlich kein Berlin-Experte aber die Lage der Bar kam mir bei meinen Besuchen nie sehr gut vor. Die Bar liegt in Moabit und das war definitiv nie „um die Ecke“ wenn ich mal in Berlin war.

http://interfacebar.de/
https://de-de.facebook.com/interfacebar

TaKe’s Bar (Krefeld)

Vielleicht ein kleiner Disclaimer zu Beginn: ich bin seit Jahren Fan von TaKes Arbeit, war seit dem HomeStoryCup 3 bei fast jedem HSC live vor Ort und arbeite inzwischen im Xperion Saturn auch geschäftlich mit Dennis Gehlen zusammen. Eventuell bin ich hier nicht ganz objektiv (aber wer ist das schon?) und denke, das sollte ich erwähnen.

TaKe’s Bar ist wahrscheinlich das Nonplusultra was Gamingbars in Deutschland angeht. Niemand sonst hat sonst so ein Angebot. Konsolen, Arcades, Dart, Kicker, PCs – hier gibts einfach alles. Dazu muss man zum Rauchen nicht raus, die Preise sind ebenfalls in Ordnung und es gibt regelmäßig Events und Turniere zum Mitmachen. Zocken ist größtenteils gratis, nur an den PCs muss man bezahlen.

Gibts auch Nachteile? Nun, der größte ist wohl die Lage. Das Ding ist in Krefeld. Krefeld ist leider echt nicht der Nabel der Welt und die Gegend in der sich die Bar befindet ist auch nicht die schönste Ecke Krefelds 😉
Stünde diese Bar an der Location des Meltdown Cologne: hier wäre jeden Tag die Hölle los! So wirkt das unglaubliche Angebot schon fast ein wenig verschwendet.
Dazu – aber gerade das ist wohl eher subjektiv – kommt bei mir in TaKe’s Bar irgendwie kein richtiges Kneipenfeeling auf. Der Laden ist mir zu straigt, zu clean, zu…steril? Keine Ahnung wie ich es genau ausdrücken soll aber ich mag urige Bars, dunkel und gemütlich. Bei TaKes Bar merkt man, dass sie halt auch ein Studio ist. Vielleicht ist der Laden auch zu groß aber in einer Kneipe muss es auch mal eng werden, stickig, klebrig… 😀 So entstehen Kontakte zu anderen Menschen und dafür geht man doch in eine Bar…? Es fehlt richtiges Kneipenfeeling wie man es z.B. im Interface direkt inhaliert.

https://taketv.net/bar/
https://www.facebook.com/TaKesBar

Gamingbars in Deutschland – gab’s da nicht mehr?

In Teil 3 unserer Serie werden wir „Honorable Mentions“ aufzählen. Dies sind Gamingbars in Deutschland, die es nicht mehr gibt, die es nie aus der Planungsphase heraus geschafft haben oder die aktuell noch in Planung sind.
Gerade für angehende Gründer oder Interessierte dürfte dieser Teil interessant werden.